Alles rund um den Wanderteig

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Was ist ein Franziskusbrot?

Das Franziskusbrot ist eine Variante bzw. sogar das gleiche wie der Hermann. Einigen wird diese Erklärung schon reichen, für alle anderen kommt hier die lange Fassung.

Ein leckerer Kettenbrief

Vielleicht erinnerst du dich noch daran, dass deine Eltern irgendwann eine Schüssel mit Teig geschenkt bekommen haben. Dem Teig lag für gewöhnlich ein Brief mit einer Anleitung bei, der häufig mit kleinen Illustrationen gespickt war und den Umgang mit dem Teig erklärte. In der Anleitung wurde der Kuchenteig liebevoll „Hermann“ genannt und wollte wie ein kleiner Mitbewohner gefüttert und gepflegt werden. Nach einiger Zeit wurde von ihm ein Teil abgespalten und weiterverschenkt. Und wanderte in einen neuen Haushalt. Neben Hermann gibt es jede Menge anderer Namen für diese Art des wandernden Teigs. Und so kam ich zu meinem Franziskus.

Der Kuchenteig ist nichts anderes als ein süßer Sauerteig. In ihm sind Milchsäurebakterien und Hefen, die regelmäßig gefüttert werden möchten. Als Dank lockern sie den Teig auf und machen den gebackenen Kuchen sehr fluffig. Als netter Nebeneffekt dieses Prozesses hat man nach einiger Zeit einfach zu viel Teig und kann ihn verschenken – Ein süßer Kettenbrief eben.

Wie pflegt man einen Wanderteig?

Wie bereits erwähnt, ist der Teig ein Sauerteig. Die darin enthaltenen Hefen und Bakterien arbeiten bei niedrigen Temperaturen nur sehr wenig. Deshalb sollte der Teig bei Zimmertemperatur aufgestellt werden und nicht etwa im Kühlschrank gelagert werden. Hartnäckig hält sich der Mythos, dass der Teig nicht mit Metall in Verbindung gebracht werden darf (Rührschüsseln, Löffel, …) und so habe ich die passenden Sätze ebenfalls fleißig abgeschrieben. Bei der Recherche für meinen Blog hat sich aber inzwischen ein anderes Bild für mich zusammengereimt. Offenbar stimmt das so nicht: Der Teig nimmt durch Berührung mit metallenen Gegenständen keinen Schaden. Eventuell greift die Säure des Teigs das Metall an, aber bei heutigen Edelstahlschüsseln gibt es auch hierfür keinen Grund zur Besorgnis. Es darf also munter gerührt und gebacken werden. Solange der Teig nicht zu kalt steht, wird er schon gelingen.

... und wenn ich mal ne Kuchenpause brauche?

Der Teig lässt sich wohl einfrieren. Getestet habe ich es allerdings noch nicht. Wenn ich das gemacht habe, werde ich meine Erfahrungen gerne teilen.


Pflege und Backanleitung

Hier gibt es die Pflege und Backanleitung schon mal auf einen Blick zum Downloaden.


Backvarianten

Ich sammle einfach über die Zeit meine Experimente mit dem Teig - Soll ja nicht jede Woche das Gleiche geben. Wäre mir zu langweilig.

Der Klassiker: Mit Schokolade

Wenn es schnell und einfach gehen soll: Backschokodrops in den Teig geben. Der Vorteil von den Backdrops ist, dass sie nicht so arg zerfließen und im Backergebnis ein sauberes Bild liefern. Besonders lecker empfinde ich hier eine Mischung aus Vollmilch und Zartbitter.

Mehr Brot als Kuchen: Gemahlene Haselnüsse

Deutlich fester wird der Kuchen, wenn gemahlene Haselnüsse untergehoben werden. Der Kuchen schmeckt dann sehr viel weniger nach Kuchen und mehr nach Brot. Ist eine leckere Variante für unterwegs. Der luftige Kuchen ohne Nüsse neigt nämlich zum Krümeln. Mit Nüssen hält er besser die Form, ist aber u. U. weniger saftig.